Wir hatten die ganze Woche bestes Aprilwetter, das heißt es war kalt, hat oft geregnet, geschneit und gehagelt. Nur manchmal kam die Sonne raus.
Das Programm sah den Besuch verschiedener EU-Institutionen (Kommission, Parlament, Parlamentarium) sowie der NGO ECRE vor, welche ein Dachverband für Flüchtlingsarbeit auf EU-Ebene ist. Des Weiteren waren wir zu Besuch in einer traditionellen Brauerei, waren Essen oder einfach in der Stadt unterwegs.
Inhaltlich war das Programm leider etwas durchwachsen, denn es war nicht möglich mit den Vertretern der Kommission oder einer Abgeordneten des Parlaments grundsätzliche politische Debatten zu führen. Es wurde stets auf die Alternativlosigkeit der Situation, besonders in der Flüchtlingspolitik, verwiesen.
Das Klima innerhalb der Gruppe ließ sich aber dadurch nicht
betrüben und ist weiterhin gut. Ich habe mich auch gefreut, ein paar Leute neu
kennenzulernen.
Geschlafen haben wir in einem Hostel an der Grenze des Stadtteils Molenbeek. Hier haben auch viele andere Gäste verschiedener Länder übernachtet. Der Besitzer selbst war Kolumbianer, wodurch man sich mit ihm auf Spanisch unterhalten konnte. Es war sehr einfach ausgestattet, aber so muss das auf einer Seminarfahrt eigentlich sein. Das gehört ein bisschen zum Wohlfühlcharakter.
Die ganze Woche hatten wir unseren Reisebus zur Verfügung,
mit dem standen wir aber im Berufsverkehr konsequent im Stau. Ich glaube man
kommt nur mit der Metro schnell durch die Stadt. Das Problem scheint darin zu
liegen, dass Brüssel 19 verschiedene Verwaltungsbezirke hat, wodurch eine
gesamtheitliche Stadt- und Verkehrsplanung schwer ist. Zudem wurde Brüssel
während der Weltkriege nicht zerstört, wodurch viele Straßen - vor allem in der
Innenstadt - einfach zu klein sind für den Verkehr. Dadurch staut es sich an
anderer Stelle.
Platz vor der Börse in Brüssel |
Ich hoffe, eine sehr multikulturelle und vielseitige Stadt wie Brüssel kann nach einem solchen Ereignis enger zusammenrücken und gegenseitige Vorurteile abbauen.
Es war auf jeden Fall eine schöne - wenn auch schlafarme - Woche
und ich würde mich freuen, wieder einmal nach Brüssel kommen zu können.
Liebe Grüße,
Robert
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